International Entrepreneurship und Fehlermanagementkultur in Unternehmen – zwei neue Entrepreneurship-Professuren an der ESCP Europe Berlin

Die ESCP Europe Berlin beruft Matthias Mrożewski und Christoph Seckler als neue Junior-Professoren.

Seit Frühjahr 2019 unterrichten und forschen zwei neue Junior-Professoren an der Wirtschaftshochschule ESCP Europe Berlin und verstärken das Team des Jean-Baptiste Say Instituts für Entrepreneurship: Dr. Matthias Mrożewski im Fachbereich International Entrepreneurship und Dr. Christoph Seckler im Bereich Entrepreneurial Strategy. Mit den neuen Professuren ergänzt die ESCP Europe Berlin ihren Forschungsschwerpunkt Entrepreneurship und Innovation vor allem um die Themen Fehlermanagementkultur in Unternehmen und Internationales Gründungsgeschehen.

„Gerade im Zeitalter der Digitalisierung und insbesondere der Künstlichen Intelligenz benötigt Europa einen starken Unternehmergeist und wahre Innovationen“ sagt Prof. Dr. Andreas Kaplan, Rektor der ESCP Europe Berlin. „Um dies zu schaffen brauchen wir eine positive Fehlermanagementkultur. Auch über den eigenen kulturellen Tellerrand hinauszublicken fördert Kreativität und Erfindungskraft. In diesem Sinne freue ich mich sehr, dass es uns gelungen ist, mit Matthias Mrożewski und Christoph Seckler zwei Experten zu diesen Themen für die ESCP Europe Berlin zu gewinnen.“

Dr. Matthias Mrożewski: Internationales Unternehmertum

Dr. Matthias Mrożewski beschäftigt sich bereits viele Jahre mit Unternehmensgründung und -führung im internationalen Kontext. Seine Schwerpunkte: unternehmerische Entscheidungsfindung in Abhängigkeit von wirtschaftlichen, institutionellen sowie kulturellen Kontextfaktoren. Zuletzt publizierte der 36-jährige Ökonom dazu, wie die Wirtschaft und Kultur eines Landes die Gründungs- und Innovationsaktivitäten beeinflussen. Gerade in Entwicklungs- und Schwellenländern bieten noch unerschlossene Märkte für Start-ups zahlreiche Möglichkeiten – insbesondere, wenn Gründerinnen und Gründer bestehende Geschäftsideen aufgreifen. Imitation statt Innovation lautet hier das erfolgsversprechende Gründungskonzept. Dieses Prinzip ist auch in einzelnen Branchen in Deutschland sinnvoll: Im IT-Bereich oder bei Finanzdienstleistungen etwa hinken die Unternehmen hierzulande hinterher. Aufzuholen heißt dementsprechend zunächst, Ideen aus anderen Ländern aufzugreifen und weiterzuentwickeln anstatt mit neuen Ideen zu trumpfen. Das verspricht Erfolg für das Unternehmen und bringt auch Wirtschaft und technische Entwicklung voran.

In einem weiteren Kontext interessiert sich Mrożewski für den Zusammenhang von kulturellem Hintergrund und Gründungen. Der gebürtige Pole erforscht, inwiefern ein Migrationshintergrund die Entscheidung beeinflusst, erfolgreich ein Unternehmen zu gründen.

„Auch die Studierenden an der ESCP Europe Berlin kommen aus verschiedenen Ländern und lernen unterschiedliche kulturelle Strukturen und Perspektiven kennen. Daraus ergibt sich automatisch ein Wissensvorsprung gegenüber anderen Studierenden. Wenn sie diesen nutzen, profitieren sie von ihrer Internationalität und haben einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Kommilitonen ohne interkulturelle Erfahrung“, sagt Mrożewski. An der ESCP Europe Berlin lehrt Mrożewski Entrepreneurship in verschiedenen Studiengängen, etwa im Bachelor in Management, im Master of Entrepreneurship and Sustainable Innovation oder im Master in International Sales Management sowie in der Entrepreneurship-Vertiefung „Option E“ im Rahmen des Master in Management.

Vor seinem Ruf an die private Wirtschaftshochschule war Mrożewski als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Entrepreneurship und Innovationsmanagement der Technischen Universität Berlin tätig, wo er 2015 erfolgreich promovierte. Forschungs- und Studienaufenthalte führten ihn nach Manchester, Oxford, St. Gallen und Warschau.

Weiterführende Informationen zu Matthias Mrożewski finden Sie auf der Lehrstuhlseite:
https://www.escpeurope.eu/berlin/berlin-academic-chairs/chair-international-entrepreneurship

Dr. Christoph Seckler: Fehlermanagementkultur in Unternehmen

Wie gehen Menschen, Teams und Organisationen mit Unvorhergesehenem und Unsicherheiten um – und wie können sie aus Fehlern lernen? Diese Fragen beschäftigen Dr. Christoph Seckler seit mehr als einem Jahrzehnt. An der Schnittstelle von Managementstrategie und Entrepreneurship forscht er mit dem Ziel, einen Mehrwert für die reale Businesswelt zu schaffen. Nachdem er sich in den vergangenen Jahren mit Fehlermanagement in Beratungsunternehmen befasste, lenkt er nun seinen Forschungsschwerpunkt auf Entrepreneurship. Zum einen gehört zum Gründen immer auch ein gewisses Risiko des Scheiterns dazu, so Seckler. Zum anderen seien Fehler wichtiges Feedback für den eigenen Lern- und Entwicklungsprozess. Dabei seien neben dem kognitiven Umgang mit Fehlern auch emotionale Faktoren und Motivation zu berücksichtigen.

An der ESCP Europe Berlin wird sich Seckler verstärkt einem relativ neuen Forschungsfeld widmen, den sogenannten Entrepreneurial Ecosystems. Ein „Ecosystem“ beschreibt eine Community von Start-ups in einer Region. Seckler fokussiert sich auf Gründungshotspots im Bereich Deep Tech, etwa Start-ups für Robotik oder Künstliche Intelligenz. Er vergleicht die Gründungskultur und Netzwerkstrukturen in europäischen Hauptstädten, zum Beispiel in Berlin, Paris, London und Madrid, und geht der Frage auf den Grund: Wie sehen die „Ecosystems“ aus und warum sind manche erfolgreicher als andere? „Die Akteurinnen und Akteure sind Konkurrenten, aber zugleich kooperieren sie miteinander, generieren Wissen und tauschen sich in Netzwerken aus. Je mehr wir über erfolgreiche Ecosystems wissen, desto erfolgreicher kann Europa im internationalen Deep-Tech-Markt sein“, erklärt der Junior-Professor.

Seckler unterrichtet in verschiedenen Studiengängen, etwa dem Entrepreneurship-Modul im MBA, dem Inkubator-Programm des Master of Entrepreneurship and Sustainable Innovation sowie im Acceleration-Programm „U-School | Unternehmerschule“ für Führungskräfte und Innovationsmanager, die ihre Geschäftsidee oder ihr Familienunternehmen weiterentwickeln möchten. Bis zu seinem Ruf an die ESCP Europe Berlin war Seckler an der Leuphana Universität Lüneburg im Institut für Management und Organisation tätig, wo er 2014 promovierte. Forschungsaufenthalte führten ihn nach Oxford, Brisbane und Singapur.

Weiterführende Informationen zu Christoph Seckler finden Sie auf seiner Lehrstuhlseite:

https://www.escpeurope.eu/berlin/berlin-academic-chairs/chair-entrepreneurial-strategy

Diese Pressemitteilung finden Sie auch hier: https://www.escpeurope.eu/press-releases